
Mag. Andreas Prenn ist der Leiter der SUPRO Vorarlberg, welche im Bereich der Stiftung Maria Ebene angesiedelt ist. „Die SUPRO ist das vom Land Vorarlberg beauftragte Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung und Prävention. Als Präventionsstelle wollen wir einen Beitrag leisten zum körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefinden junger Menschen.“, so die Organisation. Zu dem genannten Thema des Abends, wie Prenn eingangs erklärt, sei jedoch weniger seine Funktion bei der SUPRO, sondern vielmehr seine Erfahrungen und Kompetenzen als dreifacher Familienvater von Nöten.
So erlebten die rund 50 Zuhörenden einen Vortrag, der mit vielen praktischen Beispielen einen entkrampften Umgang mit diesem Thema vermittelte. Freilich zeigte Mag. Prenn klar auf, welche Risiken und Gefahren mit einem exzessiven Konsum digitaler Medien besonders bei sehr kleinen Kindern verbunden sind. Er betonte mehrmals, dass das Smartphone etwa in der Volksschule bzw. vor dem 10. Lebensjahr bei den Kindern nichts verloren hat. Frühestens ab der Mittelschule sollten die Kinder mit diesem Instrument vertraut gemacht werden. Die Nutzung von Socialmedia, insbesondere der Plattform Tiktok, sollte darüber hinaus vor dem 14. bzw. 16. Lebensjahr nicht erlaubt sein. Angesichts der Fülle an Möglichkeiten, die dieses Gerät den Kindern bietet, empfiehlt Mag. Prenn, den Kindern, die in die Mittelschule oder ins Gynmasium kommen, das Smartphone ein paar Wochen vor Schulbeginn auszuhändigen, um die Ablenkung zum eigentlichen Start der Schule nicht zu groß werden zu lassen.
Grundsätzlich sind für den Referenten drei Dinge maßgeblich für einen guten Umgang mit dieser Technologie:
Die elterliche Hoffnung, dass man die eigenen Kinder möglichst lange, auch etwa noch jahrelang in der Mittelschule, schützen kann und soll vor Inhalten, die nicht für ihr Alter bestimmt sind, enttarnte Prenn als Illusion. In der heutigen Zeit sei das ab einem bestimmten Alter unmöglich. Allein eine tragfähige zwischenmenschliche Beziehung zwischen Kindern und ihren Bezugspersonen kann den geeigneten Rahmen schaffen, um mit diesen Inhalten umzugehen.
Am wichtigsten sei somit der gute Kontakt zu den Kindern, gefolgt von einem guten Kontakt zu den Lehrpersonen und auch zu den anderen Eltern in einer Klasse. Gerade, wenn bestimmte unpassende Inhalte in diversen Whatsapp-Gruppen auftauchen, lässt sich dadurch adäquat und wirkungsvoll reagieren.
Abschließend gab Mag. Prenn Entwarnung, als bei der Diskussion das Thema der Handysucht bei Kindern aufkam. In den allermeisten Fällen, in denen sich besorgte Eltern bei der SUPRO wegen einem bedenklichen Medienkonsum ihrer Kinder meldeten, konnte in Bezug auf das Suchtthema Entwarnung gegeben werden. Ein wichtiger Indikator sei der Umstand, dass die Kinder neben der Zeit, die sie vor den Bildschirmen verbringen, noch andere Dinge gerne tun, bei denen Handy & Co keine Rolle spielen. Sei es ein Sport, der ihnen gefällt oder andere Aktivitäten mit Freunden oder mit der eigenen Familie: Auch hier sind die Erwachsenen gefragt, Alternativen zum „Handyschauen“ ins Spiel zu bringen. Solange diese Alternativen in einem guten Ausmaß gegeben sind, spielen auch die tägliche Zockerpartie oder die Posts auf Whatsapp, die man mit den Freunden teilt, keine große Rolle.
Sollten dennoch Zweifel bestehen, ob das eigene Kind (oder man selbst?) dieses Thema noch im Griff hat, so steht die Hotline der SUPRO mit Rat und Tat zur Seite:
SUPRO - Gesundheitsförderung und Prävention
Am Garnmarkt 1
6840 Götzis
+43 5523 549 41
Michael Willam
Pfarre Weiler